Ferda Ataman und Marvin Oppong sind beide in Deutschland geboren und aufgewachsen. In ihrem Alltag werden sie nicht als Deutsche anerkannt, sondern zu Anderen gemacht. Sie werden als fremd wahrgenommen und mit Stereotypen konfrontiert. Gemeinsam mit ihnen wollen wir fragen: Was ist typisch deutsch? Wer gehört dazu? Wer nicht? Und wer entscheidet das? In ihrem Buch »Hört auf zu fragen. Ich bin von hier!« (S. Fischer, 2019) vertritt Ferda Ataman die These, dass die Vorstellung von einer weißen Aufnahmegesellschaft, in die Migranten vermeintlich reinkommen, eine deutsche Lebenslüge ist und stellt fest: „Wir haben ein Demokratieproblem, kein Migrationsproblem”. Dies zeige sich auch am Fehlen einer einladenden Heimat-Idee, die alle mitnehme, und an der man gerne teilhabe.
Marvin Oppong schildert in seinem sehr persönlich gehaltenen Buch »Ewig Anders. Schwarz, deutsch, Journalist« (Dietz, 2019) seine lebenslangen Rassismus-Erfahrungen. Anhand persönlich erlebter Situationen legt er den Finger in die Wunde und thematisiert die Mechanismen von alltäglicher und institutioneller Diskriminierung. In schonungslosen Gesprächen und Begegnungen testet er die deutsche Gesellschaft und spürt nach, wie sich das politische Klima geändert hat.